Das lineare Modell unserer „Wegwerfwirtschaft“ hat seinen Zenit mehr als überschritten. Unternehmen, die Rohstoffe für die Produktion von Produkten verwenden, welche nach der Nutzbarkeitsdauer entsorgt werden, sammeln genau so wenig Karmapunkte wie wir Konsumenten, mit unserer „Nehmen – Benutzen -Wegwerfen-Sozialisierung“. Der im Moment tobende Glaubenskrieg zwischen jener Generationen, welche ein radikales Umdenken fordert und jener, die die Macht dazu hätte, ist ein Kampf der Zukunftsängste. Die junge Generation fürchtet um die Auswirkungen, welche auf sie zukommen, die Wirtschaft fürchtet um ihr System, das sie in den vergangenen Jahrzehnten perfektioniert hat. Das Ziel: Immer mehr Absatz, Umsatz und Wachstum – teils auf dem Rücken der Konsumenten – mit Konzepten wie geplanter Obsoleszenz oder anderen Schummeleien, an die wir uns scheinbar schon gewöhnt haben.
Im Moment scheint alles im Kreis zu laufen, ohne dabei in Kreisläufen zu denken. Unsere Natur ist ein natürlicher Kreislauf und wir sollten noch viel mehr von ihr lernen. Wie in der Bionik, wo Wissenschaftler sich die schlausten Konzepte von der Natur abgeschaut haben. Stichwort Lotusblüte und Nano-Effekt. Warum sollte das nicht bei der Nachhaltigkeit von Produkten gelingen? Stichwort Circular Economy oder auf gut deutsch: Kreislaufwirtschaft. Wir werden – ob wir wollen oder nicht – den gewohnt verschwenderischen, linearen Weg aufgeben müssen, Start und Endpunkt miteinander verknüpfen und Wachstum neu definieren.
Viele beteiligen sich nicht an den notwendigen Veränderungen, weil sie es nicht anders gelernt haben. Schade! Aber es gibt eine weitaus problematischere Gruppe, als jene, die nichts beitragen: All jene, die es leugnen und verhindern wollen!